Samstag, 21. Februar 2009

Ein kleiner Pieks

ist natürlich nicht so toll, kann aber Leben retten. Daher haben mein GöGa und ich uns heute pieksen lassen. Zusammen mit ca. 6000 (in Worten sechstausend) anderen Berlinern, die wie wir heute ins Arndt-Gymnasium in Zehlendorf gekommen sind, um sich für die DKMS typisieren zu lassen.

Es gab einen Aufruf, da für das 3 Monate alte Baby Helene dringend ein Knochenmarkspender gesucht wird.
Wer dazu einen Artikel lesen möchte, den gibt´s hier.

Eigentlich hatte ich es schon eine ganze Weile vor, mich mal typisieren zu lassen, aber entweder fanden solche Aktionen zu weit weg statt oder ich habe es erst hinterher mitbekommen. Und da es nun auch meine alte Schule war, an der die Aktion stattfand, habe ich die Gelegenheit ergriffen. Wenn es mir oder einem meiner Angehörigen schlecht ginge, wäre ich ja schließlich auch glücklich, wenn es jemanden gäbe, der hilft.

Weitere Informationen zum Thema "Knochenmarkspende" gibt es hier.

Montag, 9. Februar 2009

Noch´n Nachtrag

So, hier kömmt der zweite Schwung von Bildern meines Sofiesamplers.
Hier seht ihr den Block "Dresden Plate" (Variation "Suflower").
Hier ein "Pineapple"-Block. Allerdings würde ich, wenn ich ihn irgendwann nochmal machen sollte, doch etwas kontrastierendere Farben nehmen. Aber gut, nun isser eben so!

Der hier nennt sich "Dutchman´s Puzzle".

Und die hier, die Sashings, sind die Fleißaufgabe, weil es davon doch einige gibt. Die werden alle gleich. (Ich hoffe, man kann das Quiltmuster erkennen.)
In die Sashing-Quadrate kommt jeweils ein Herz

Nachtragend

bin ich ja nicht, aber hier habe ich was nachzutragen.Vor ziemlich langer Zeit hatte ich ja das Top von meinem Sofie-Sampler vorgestellt. Das war ein Projekt der Sofaquilter-Liste in 2007, wo im Sommer eine Zeitlang pro Woche ein Block vorgestellt wurde, von denen ich zwanzig per Hand nachgestichelt habe. Da ich mich auch handquilttechnisch ein bissele austoben wollte, was ich letztes Jahr wegen der vielen Liegerei nicht konnte, dauert es natürlich etwas. Inzwischen ist mehr als die Hälfte geschafft und der Quilt ist mir ziemlich an´s Herz gewachsen. Ich zeig Euch mal den ersten Teil der gequilteten Blöckchen.

Hier ein "Apple-Core"-Block.

Der "Snail-Trail"-Block.
Der Block "Grandmother´s Puzzle".
Ein Liesl-Blöckchen "Tumbling Blocks"
Der "Weathervane-Block"
Der Block "Electric Fan"
So, das ist der erste Schwung Fotos. Demnächst gibt´s weitere Bilder.

Lesestöffchen

Ein wenig habe ich in letzter Zeit noch gelesen. Zunächst einmal natürlich meinen Lieblingsautor, Arnaldur Indridason. Von ihm hatte ich zwei Bücher zu Weihnachten bekommen. Als erstes "Frostnacht".

Klappentext: Ein offenbar kaltblütig ausgeführter Mord lässt den Menschen in Island das Blut in den Adern gefrieren - mehr noch als die eisigen Stürme, die in diesem ungewöhnlich kalten Winter über die Insel im Nordatlantik hinwegfegen: Ein kleiner Junge isländisch-thailändischer Abstammung wird erstochen aufgefunden. Im eigenen Blut am Boden festgefroren. Wie kann es zu einem derart grausamen Mord kommen? Wer bringt so etwas fertig? Die Ermittlungen von Erlendur, Sigurður Óli und Elinborg von der Kripo Reykjavík konzentrieren sich zunächst auf das direkte Umfeld des Kindes: die Lehrer, die Mitschüler und die Angehörigen. Je mehr sie dabei in Erfahrung bringen, desto tragischer erscheint der Tod des kleinen Jungen. Kommissar Erlendur Sveinsson ermittelt in seinem siebten Fall, der ihm auch aus persönlichen Gründen schwer zu schaffen macht ... "
Ein letztendlich sehr trauriger Fall, weil die Auflösung so unspektakulär und frustrierend ist.

Das zweite Buch war "Todeshauch".
Inhaltsangabe: In einer Baugrube am Stadtrand von Reykjavík werden menschliche Knochen gefunden. Wer ist der Tote, der hier verscharrt wurde? Wurde er lebendig begraben? Erlendur und seine Kollegen von der Kripo Reykjavík werden mit grausamen Details konfrontiert. Stück für Stück rollen sie Ereignisse aus der Vergangenheit auf und bringen Licht in eine menschliche Tragödie, die bis in die Gegenwart hineinreicht. Während Erlendur mit Schrecknissen früherer Zeiten beschäftigt ist, kämpft seine Tochter Eva Lind auf der Intensivstation um ihr Leben ...
Auch hier wieder packend geschrieben, auch wenn es "nur" um alltägliche häusliche Gewalt geht, die leider sicher in mehr Familien vorkommt, als man sich so denkt.


Ein weiteres Buch, mal von jemand anderem geschrieben, war von Pierre Frei "Onkel Toms Hütte, Berlin".
Darum geht´s:
Berlin im Jahr 1945. Die Alliierten teilen die Stadt unter sich auf, in der der fünfzehnjährige Ben aufwächst, nahe der U-Bahn-Station »Onkel Toms Hütte« in einem von den Amerikanern besetzten Viertel. Als er gerade im Bahnhof »Onkel Toms Hütte« zwischen den Gleisen Zigarettenkippen sammelt, stolpert er über eine Leiche - eine junge Frau, die brutal misshandelt und erwürgt wurde. Inspektor Dietrich, der mit dem Fall betraut wird, stellt bald fest, dass er nach einem Serientäter fahnden muss, denn in kurzer Folge werden drei weitere Opfer aufgefunden, alle weiblich, blond und blauäugig. Es zeigt sich, dass diese Frauen - eine UfA-Schauspielerin, eine Psychiatriekrankenschwester, eine Prostituierte und eine junge Adelige im Auswärtigen Amt - die Kriegsjahre mit viel Mut, Leidensfähigkeit und Willenskraft überstanden hatten und dennoch kurz nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs elend zu Tode kamen. Pierre Frei schildert die Lebenswege dieser couragierten Frauen und macht die Gefühlswelt der Zeit, die Sehnsüchte und Gewissenskonflikte erfahrbar. Ein ebenso authentischer wie elegant erzählter Roman, der von der ersten Seite an fesselt und bewegt.

Dieses Buch habe ich hintereinander weggelesen. Die eigentliche Mordgeschichte nimmt nur einen kleinen Teil des Buches ein. Viel interessanter und bewegender sind die Schicksale der Frauen, von denen erzählt wird. Es zeigt, wie Menschen und ihre Lebenswege vom Nationalsozialismus geprägt und beeinflusst wurden, auch wenn sie eigentlich völlig unpolitisch waren. Alle vorgestellten Frauengestalten sind starke Frauen, die sich unter widrigsten Umständen behaupten. Für mich als der Nachkriegsgeneration zugehörig überhaupt nicht mehr nachvollziehbar, aber sehr interessant sind auch die Schilderungen des Alltags, den die Menschen nach Kriegsende meistern mussten. Da werden Rezepte beschrieben, bei denen geschickte Hausfrauen aus fast nichts eine Mahlzeit für die Familie bastelten oder auch, dass der ermittelnde Kommissar das meiste mit dem Fahrrad erledigen muss, weil das einzige Polizeiauto entweder erst befeuert werden muss oder gleich ganz kaputt ist.
Für mich natürlich besonders interessant ist der Schauplatz, denn in Berlin Zehlendorf bin ich zur Schule gegangen (auch meine alte Schule wird beschrieben) und ich kenne Onkel-Toms-Hütte mitsamt der Ladenstraße. Da die ganze Siedlung unter Denkmalschutz steht, sieht es eigentlich auch noch genau so aus wie im Buch beschrieben.
Die gleiche Gegend wird übrigens auch noch in einem ganz anderen Buch beschrieben. Im Buch "Pellkartoffeln und Popcorn" von Evelyn Sanders beschreibt die Autorin autobiografisch ihre Kindheit und Jugend im Kriegs- und Nachkriegsberlin in der Onkel-Tom-Siedlung. Evelyn Sanders schreibt normalerweise humorvolle Bücher und so ist auch dieses recht humorvoll, wenn auch manchmal nachdenklich geschrieben.